Warum ist die zelluläre Lumineszenz von Bedeutung?
Die zelluläre Chemilumineszenzreaktion der Phagozyten gibt Aufschluss über einige spezifische Krankheiten wie Bakterien- und Virusinfektionen, Diabetes mellitus, Arthritis, Krebs, etc. Die zelluläre Chemilumineszenz ist auch ein sehr empfindlicher Assay zur Bestimmung der Toxizität von Umwelt- oder Arbeitsstoffen auf phagozytären Zellen. Die Insuffizienz und Hyperaktivität der sauerstoffabhängigen Phagozytose von Granulozyten kann durch zelluläre Chemilumineszenz leicht nachgewiesen werden.
Wie wird die zelluläre Lumineszenz gemessen?
Die zelluläre Lumineszenz hat eine sehr geringe Intensität und ist daher schwer zu erkennen. Um den chemilumineszierenden Effekt zu verstärken, können Substrate, von denen bekannt ist, dass sie chemilumineszent mit reaktiven Sauerstoffmetaboliten reagieren, zugegeben und die folgende Lichtemission nachgewiesen werden. Luminol und Lucigenin sind sehr häufig verwendete Substanzen in dieser Art von Assays:
- Luminol reagiert mit H2O2 und das elektronisch aktivierte Produkt emittiert dadurch Photonen bei einer Wellenlänge von 425 nm.
- Lucigenin reagiert mit O2 - das verursacht die Emission von Licht bei 470 nm.
Dieses emittierte Licht kann mit Mikroplatten-Luminometern mit Temperaturregelung überwacht werden. Durch Zugabe eines wirksamen Katalysators, wie beispielsweise des Enzyms Myeloperoxidase (MPO), das in Granulozyten vorkommt und eine native Lichtemission erzeugt, kann die Lichtmenge weiter erhöht werden. MPO reagiert mit H2O2, O2 und Cl und produziert HOCl (hypochlorige Säure), das eingedrungene Fremdkörper zerstört.