Im Juli 2023 haben bei Berthold in Bad Wildbad die Vorarbeiten zur Inbetriebnahme einer modernen und nachhaltigeren Pellet-Heizung begonnen. Hierzu wurden vier Container aufgestellt, die die neue Heizanlage beherbergen sollen. Die Pellet Heizanlage selbst wird in den unteren beiden Containern untergebracht werden. Die beiden oberen Räume dienen hingegen der Bevorratung der Pellets (ca. 50 Tonnen).
Mit der Planung der Anlage wurde bereits 2021 begonnen. Unser jährlicher Heizenergiebedarf beläuft sich auf 750.000 kWh. Die ältesten Heizkessel der alten Gasanlage stammen noch aus dem Jahr 1985. Durch die neue Heizanlage versprechen wir uns eine deutlich effizientere Energienutzung. Eine Wärmepumpe wäre aufgrund der hohen Vorlauftemperaturen, die wir für einige unser Gebäude benötigen, jedoch nicht geeignet gewesen, die aktuelle Gasheizung zu ersetzen. Dies hätte zu einem geringeren Wirkungsgrad der Wärmepumpe geführt, wodurch deutlich mehr Strom für ihren Betrieb benötigt worden wäre. Um eine hohe Effizienz der Pellet Heizung zu gewährleisten und einen konstanten Betrieb zu ermöglichen, soll deshalb die von der Heizanlage erzeugte Wärme zunächst an vier Wasser-Pufferspeicher mit jeweils 4.000 Litern Inhalt abgegeben und von dort aus geregelt den Heizkreisläufen zugeführt werden.
Auch unter dem Nachhaltigkeitsaspekt fiel die Wahl auf eine Pellet-Heizanlage. Durch die Produktion der Pellets wird die regionale Kreislaufwirtschaft gefördert: Wir verwenden Pellets aus einem lokalen Pelletwerk. Für ihre Produktion werden somit keine Bäume gefällt, sondern Holzabfälle aus den Sägewerken des Nordschwarzwalds verwendet. Im Gegensatz zum fossilen Brennträger Gas wird deshalb von unserer neuen Heizanlage nur so viel Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre abgegeben, wie das Holz während seines Wachstums aufgenommen hat.
Die nachhaltige Nutzung der Wirtschaftswälder hat im Nordschwarzwald Tradition. Das sah jedoch Ende des 18. Jahrhunderts noch ganz anders aus: Damals bestand der Schwarzwald weitgehend nur noch aus Grün- und Buschland, da ein regelrechter Raubbau am Wald betrieben wurde. Hierzu trug insbesondere der massive Handel mit Starkhölzern bei, die z.B. zum Städte- und Schiffsbau genutzt wurden, aber auch der Holzhunger der lokalen Gewerbe wie Glas- bzw. Eisenhütten oder Köhlereien. Der Wald stand kurz vor dem Ruin. Das Zwang die Menschen schließlich zu einem konsequenten Umdenken, da sie erkannten, dass sie sich durch die Überbeanspruchung der lokalen Wälder der eigenen Lebensgrundlage berauben. Ein gewaltiges Wiederaufforstungsprogramm wurde in Gang gesetzt und der Grundsatz eingeführt, dem Wald nur noch so viel Holz zu entnehmen, wie auch wieder nachwachsen kann.
Durch den Umstieg auf eine nachhaltige und mit lokalen Holzabfällen betriebene Pellet-Heizung steht das Familienunternehmen Berthold einmal mehr zu seinen Wurzeln im Schwarzwald und bleibt seinem Grundsatz treu, wirtschaftliches Wachstum mit ökologischem Bewusstsein zu verbinden.